Mehr als nur das Sommerfest
AG Düsseldorfer Straße will sich bald online präsentieren
Wilmersdorf. Eine Gemeinschaft schmieden, dem Stadtviertel mehr Geltung verschaffen – das versuchte die AG Düsseldorfer Straße bislang mit einem Sommerfest. Auch 2016 wird sie diese Tradition nicht fallen lassen. Und arbeitet außerdem an der Abbildung des Kiesgeschehens im Internet.
Einmal durchgehen genügt nicht. Wer das Wesen der Düsseldorfer Straße erfassen möchte, der muss mehrfach hindurchmarschieren, die lose Abfolge von Gründerzeithäusern und Nachkriegsbauten auf sich wirken lassen, die versprengten Kiezgeschäfte als Gemeinschaft betrachten. Und auch dann wird es nicht leicht fallen, einen roten Faden zu finden, das, was diesen ruhigen Wohnkiez zusammenhält. Es ist die Straße selbst, die eine Arbeitsgemeinschaft der beiden Werbefachleute Konstantin Patsalides und Alexander Vollbrecht zum Thema machte, als sie dort vor zwei Jahren ein Sommerfest etablierte. Auch wenn das letzte unter Regenschauern schwer zu leiden hatte, steht jetzt fest: Auch 2016 werden Geschäftsinhaber, Entertainer und fliegende Händler ihre Aufwartung machen. Im Kalender einkreisen muss man sich dafür den 10. September. „Bislang haben wir mit den Festen keinen Gewinn gemacht und eher noch draufgezahlt“, berichtet Vollbrecht von den Mühen, ein bezahlbares Programm zu arrangieren. Es sei derzeit eben eine Herzenssache, nicht so sehr eine Frage des Geldverdienens, sich als verbindende Kraft im Kiez zu etablieren. Beim Jahrestreffen der AG hörte er dann auch eine. Reihe von Verbesserungsvorschlägen. Der Wesentlichste: Das Fest muss sich endlich auf die gesamte Straße ausdehnen, anstatt auf halber Höhe halt zu machen. „Das schaffen wir derzeit noch nicht, es fehlen uns dazu die Partner“, erwidert Vollbracht. Und bittet zugleich um Unterstützung. Jeder, der sich engagieren wolle, könne seine Ideen in der Arbeitsgemeinschaft einbringen. Auch kleine Hilfseinsätze könnten das zweiköpfige Stammteam entlasten. Und sei es nur das Austragen von Flugblättern.
Wichtige Verbündete
Als wichtigen Unterstützer hat die AG inzwischen das Wohnungsunternehmen „Märkische Scholle“ auf ihrer Seite. In der Paulsborner Straße darf man den Veranstaltungsraum nutzen, Ausstellungen und Workshops gestalten. „Wir müssten uns nicht einbringen, aber wir machen es aus Überzeugung“, sagt „Scholle“-Sprecher Dirk Lausch. Spieleabende, Yogasitzungen und Literaturveranstaltungen – der Treff der Baugenossenschaft floriert von selbst. Auch das „Theater unterm Turm“ gilt als wichtiger Verbündeter, wobei dessen Chef Ronald Uecker in Sachen Kiezaktivitäten ebenfalls gerne expandieren würde – nämlich in die Nebenstraßen. „Da fehlt uns einfach noch die Manpower.“
Vielleicht bringt ja die neue Homepage der AG neue Impulse? Laut Vollbrecht wird sie im späten Frühling ans Netz gehen und das Straßengeschehen online ausdrücken helfen. Bis dahin heißt es durchhalten und nach vorne schauen. Und wenn es nach den Gästen der Jahresversammlung geht, muss Vollbrecht und Patsalides nicht Bange sein. Eine Dame beschloss die Sitzung mit aufmunternden Worten: „Bitte gebt nicht auf!“ tsc