Offene Zweierbeziehung
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Offene Zweierbeziehung

von Dario Fo

Das Leben könnte so schön und einfach sein. Vor allem als Mann. Vor allem als langjähriger Ehemann. Zu Hause die treue und sorgende Ehefrau für Herz und Seele und Magen, draußen in der Wildnis die willigen weiblichen Wesen für Sex und Sex und Sex. Wenn da bloß nicht immer die Selbstmordversuche von Antonia wären, die einem doch nur ein schlechtes Gewissen machen bei jedem Seitensprung und sei dieser noch so kurz.
Was liegt da näher als eine „offene Zweierbeziehung“?! denkt sich der Ehemann und ermuntert seine Antonia regelmäßig und leidenschaftlich es ihm gleich zu tun und die Triebe, die in Antonia noch aktiv sind, ebenfalls auszuleben und andere Männer – „ist ja nur Sex“ – zu benutzen.
Wie gut, wenn man(n) dabei weiß, dass diese Motivationsversuche genauso regelmäßig ins Leere laufen und er weiterhin darauf vertrauen kann, dass seine Antonia niemals Liebe und Sex voneinander trennen kann – sonst wäre sie ja auch ein Mann – .
Denn schließlich: „Die Hauptregel der offenen Zweierbeziehung heißt: Soll diese funktionieren, dann darf sie nur nach einer Seite geöffnet sein – nach der Seite des Mannes! Denn falls die Beziehung nach beiden Seiten geöffnet wird, entsteht Durchzug“
Aber: was passiert, wenn dieser Durchzug dann zu einem lebensgefährlichen Tornado wird?

Regisseur Poyraz Türkay inszeniert diese Komödie temporeich und spielt den bitteren Witz, der diese Beziehung durchdringt, gekonnt aus. Er kann dabei sicher sein, dass Jeder und Jede das vergiftete Kompliment „Du bist die einzige Frau, auf die ich nie verzichten könnte…“, wenn nicht selbst gesagt, so doch schon mal gehört hat.
Die intime Atmosphäre des Theaters unterm Turm ermöglicht in dieser Inszenierung eine fast schon physische Identifikation und Anteilnahme der Zuschauer. Originell aufgebrochen durch eine Videoinstallation, die die Kulissenwand öffnet und den Blick in einen zweiten Spiel-Raum erweitert.
Nobelpreisträger Dario Fo schrieb diese Tragikomödie zusammen mit seiner Frau Franca Rame 1983. In der Inszenierung im Theater unterm Turm spielt Zeit und Ort keine Rolle. Auch der Ehemann trägt keinen Namen, womit die Allgemeingültigkeit dieser Art von Beziehungen, vor allem die selbstbezogene Sicht des Mannes auf diese, noch betont wird.

es spielen

Marija Jancic und Ronald Uecker

Regie

Poyraz Türkay

Aufführungsrechte bei henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag Berlin GmbH, Alte Jakobstraße 85/86 10179 Berlin

Achtung: Wir weisen darauf hin, dass im Rahmen der Vorstellung, Stroboskopeffekte eingesetzt werden, die unter Umständen epileptische Anfälle auslösen können.

 

Kartenpreis an der Abendkasse:

23 € inkl. Begrüßungssekt zum Internationalen Frauentag

Termin

Freitag

Freitag

08.03.2024

17.05.2024

1700 Uhr

2000 Uhr